Fellsattel – baumlose Alternative?

Nicht selten bringen neue Produkte auf dem Markt erst einmal kritische Abwehrhaltungen mit sich. Gleichzeitig kann man einen Gegensturm ganz begeisterter Anhänger dieser Neuerungen beobachten, die „schon lange“ auf eine solche Revolution gewartet haben und sie zum Nonplusultra machen. Dazwischen gibt es meist ein Gruppe Ratloser auf der Suche nach der eigenen Meinung – so auch beim Fellsattel.

Weich, warm, anders

Während die Einen ihn vergöttern und nie wieder anders reiten wollen, ist ein Fellsattel nicht für alle eine wahre Alternative. Ganz ohne Baum und Kopfeisen, dafür flauschig und weich präsentiert sich der Fellsattel HIER

Vollkommen anders als herkömmliche Ledersättel: allein schon die Optik unterscheidet sich stark voneinander und auch hinsichtlich Größe und Passform wird nicht wie üblich nach Kammerweite und Zoll unterteilt, sondern nach Reittier und eigener Konfektionsgröße entschieden. Aufgrund der flexiblen Passform und das Fehlen eines starren Sattelbaumes muss dabei nicht auf die Gesamtlänge und Auflagefläche des Sattels geachtet werden, wohl aber auf Gurtverlauf und die damit verbundene Druckverteilung.

Näher dran für mehr Gefühl

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Gerade Pferde mit einer schwierigen Sattellage können von einem Fellsattel profitieren, aber auch für Jungtiere im Aufbautraining eignet sich die flexible Sattelauflage aufgrund der starken körperlichen Veränderung in Folge des Muskelaufbaus ganz besonders. Mit einem hohen Maß an Bewegungsfreiheit werden Gleichgewicht und Balance von Pferd und Reiter geschult, sodass Fellsättel gerade für Reitanfänger eine großer Bereicherung sein können. Dichter am Pferderücken lassen sich Schwingungen weitaus besser fühlen und direkt vom Pferd auf den Reiter übertragen und ermöglichen ein gänzlich anderes Reitgefühl.

Auch wenn es sich nicht verallgemeinern lässt, für viele Pferd-Reiter-Paare ist ein flexibler Fellsattel eine wirklich gute Alternative zum herkömmlichen Ledersattel mit festem Baum. Auch wenn der Umstieg zunächst gewöhnungsbedürftig sein kann so ist der Versuch doch die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob man sich eher zu den Fans oder den Gegnern zählt oder einfach nur nicht aufs richtige Pferd gesetzt hat.